LUCKY TRIMMER # 14LUCKY TRIMMER #14

LUCKY TRIMMER #14

27. Februar 2010 | 19 und 21 Uhr | Volksbühne im Prater, Kastanienallee 7‐9, 10435 Berlin



LUCKY TRIMMER ist mit seiner 14. Ausgabe erstmals zu Gast in der Volksbühne im Prater. Am 27. Februar 2010 ist eine neue Serie kurzer Tanzproduktionen zu sehen, keine länger als 10 Minuten. Elf Choreografen aus dem In‐ und Ausland sind eingeladen, ihre aktuellen Arbeiten zu präsentieren. Die Bandbreite der Kurzstücke reicht von auffallend detaillierten Bewegungsstudien über physisch extrem anspruchsvolle Choreografien bis hin zur virtuos‐elastischen Performance mit Breakdance‐Anleihen. Daneben werden überdrehtes Tanztheater, sketchartige Einlagen mit deutlichen Bezügen zum Absurden Theater sowie eine Collage aus schmunzelnd‐liebevollem Pina‐Bausch‐Zitat und elektro‐akustischem Live‐Act gezeigt.  



Zu sehen ist TOMI PAASONEN (FIN) mit seinem preisgekrönten Solo „Monogram“, in dem er die Unterschrift als Symbol unserer Identität und Einzigartigkeit in eine Mini‐Choreografie übersetzt. MEYTAL BLANARU (IR) knüpft in „Lilly“ wiederum an Kindheitserfahrungen an, wenn sie tänzerisch umsetzt, was es bedeutet, einen einfachen Schritt ausführen zu wollen. Ebenfalls Teil des Abends sind zwei sehr unterschiedliche Duette: MIRYAM MARIBLANCA und OLGA CLAVEL (E) kreieren ein hochgradig emotionales, melancholisches Tanzstück mittels geschmeidiger Bewegungssprache, in dem die Zuschauer spielerisch zu Voyeuren werden. Dagegen sind bei YARON SHAMIR (IR) verstärkt fragmentarische und zuckende Bewegungen zu sehen, begleitet von harter elektronischer Musik. In seinem Duett „Frozen“ entwickelt er eine vielschichtige Zweierbeziehung zwischen Bildern eiskalter Ablehnung und kraftvollen, organischen Bewegungsfolgen. THE MOB & FRANK JULIE (DK) amüsieren mit einem sehr bekannten Pina‐Bausch‐Zitat, das sie in das elektro‐akustische Live‐Cover eines berühmten Popsongs einbetten. RAUF YASIT ALIAS RUBBERLEGZ (D) präsentiert sich mit „Last Man Standing“ als ausgesprochener Virtuose und Tanz‐Entertainer, dessen Stil in Ansätzen an Breakdance erinnert. Einen narrativen Ansatz hat CAROLINE FINN (GB) gewählt. Für ihr Solo „Bernadette“ entwickelt sie einen ebenso charmanten wie zwanghaften Charakter, der an der Bewältigung einer Alltagsaufgabe – Apfelkuchen backen – zu scheitern droht. Die einzelnen Handlungen sind grandios choreografiert und spitzen sich dramatisch zu. Offensichtlichen Bezug zum Absurden Theater nehmen SÉVERINE LEFÈVRE und NATHAN FREYERMUTH (F) mit ihrem Quintett „How I killed myself“ – eine Sammlung performativer Anleitungen zum Selbstmord. Sie werden nach und nach in das LUCKY TRIMMER Programm eingestreut und verschaffen dem Abend so ein wiederholendes Moment.  



LUCKY TRIMMER e.V. hat neben der Künstlerförderung das Ziel, die enorme Vielfalt an Stilen, Methoden und Themen zeitgenössischer Tanzproduktionen sowie deren Verknüpfungen mit anderen Genres aufzuzeigen. Die acht Kurzchoreografien der 14. Ausgabe wurden vor diesem Hintergrund aus ca. 200 Bewerbungen ausgewählt. Die Stücklänge ist per Vorgabe auf maximal 10 Minuten beschränkt. Mit seinem einzigartigen Showcase existiert LUCKY TRIMMER seit 2004 unter der künstlerischen Leitung von Clint Lutes.